Grenzüberschreitung und Respektlosigkeit beobachte ich häufig in den Fragen, Geschichten und Erzählungen meiner Freunde, in Gruppen und bei Klienten. So biete ich dir praktische und einfache Tipps zur Integration in dein Leben an.
 
Kenne deine Werte
In der physischen Welt definieren wir uns überwiegend durch ein Verhältnis zu etwas. Es ist warm, wenn wir kalt oder heiß kennen. Es ist dunkel, wenn wir hell oder finster kennen. Kennst du deine Werte nicht, so kannst du nur schwer einschätzen, wann deine Grenzen überschritten werden.
 
Wofür stehst du?
Was ist dir wichtig?
Bist du dir wichtiger als der andere?
Kannst du deinen Mitmenschen überhaupt etwas geben, wenn du in den ablehnenden Gefühlen bist?
Ist das größte Geschenk nicht sich selbst sein zu lassen und deinen Mitmenschen zu sagen, dass du sie magst, vielleicht sogar irgendwann liebst, wie sie sind?
Gehst du deinen eigenen Weg oder gehst du den Weg von jemand anderem?
 
Beginne damit dir klar zu werden, was du willst. Such dir jemanden der dir so lange die Frage stellt “Was willst du?” bis du beginnst dich zu wiederholen. Wenn du blockierst, stehe kurz auf und gehe im Raum herum, dann kehre zurück zu der Frage. Du kannst dir die Frage auch selber stellen. Antworte in kurzen Sätzen oder Worten.
“Was willst du?”  – Leichtigkeit
“Was willst du?” – Klarheit
“Was willst du?” – Intensität
“Was willst du?” – Ich will endlich nur ich sein.
“Was willst du?” – Einfach nur ich sein.
 
Was willst du ab nun tolerieren und was nicht mehr?
Beginne langsam und zuerst im Kleinen, danach zu handeln. Mir fällt es am leichtesten bei meinen Freunden zu beginnen, da ich mich dort sicher fühle. Zum Schluss empfehle ich dir die Familie. 😉
 
Respektiere deine eigenen Grenzen
Alles beginnt und endet bei uns selbst. Respektierst du deine eigenen Grenzen? Wenn du müde bist und keine Lust mehr hast etwas zu tun, hörst du dann auf oder treibst du dich aus diversen Ängsten und Gründen bis zu einem Punkt der totalen Müdigkeit?
 
Lässt du dich in Dramen hineinziehen, obwohl du gerade keine Lust dazu hast? Sorgst du für andere, obwohl du gerade ein paar Momente oder Tage für dich brauchst? Respektierst du die Grenzen und Bedürfnisse deines Körpers?
 
Beginne ganz langsam auf deine eigene Führung zu hören. Wenn du keine Lust mehr hast etwas zu tun, tue etwas anderes, mache eine kurze Pause. Wenn du kannst, gib die Arbeit an jemanden, der sie gerne macht und erledige für ihn etwas, das du gerne machst. Sage klar und respektvoll “Nein”, wenn dich etwas stört und handle danach.
 
Wenn dein “Nein” nicht gehört wird, wende deine Aufmerksamkeit ab, aus liebe zu dir selbst. Gehe mitten im Satz und sag bestimmt “Tschüs, ich gehe jetzt.” Niemandem ist geholfen, wenn du aus Angst jemanden zu verletzten, dich selbst verletzt indem du dich zu etwas verleiten lässt, was du innerlich ablehnst.
 
Beginne dich körperlich zu betätigen, dein Körper ist dafür geschaffen sich zu bewegen. Dies gibt dir ein besseres Körpergefühl, Erdung, reduziert Stress, ein besseres Auftreten, mehr Kraft und Energie. Nur, wenn du auch in deiner Kraft bist, kannst du deine Grenzen auch standhaft vertreten. Hier ist Kampfkunst, auch sanfte, wie Aikido und Abläufe, wie TaiChi und QiGong sehr zu empfehlen. Du bekommst dadurch eine bessere Körperhaltung. Auch ein Selbstverteidigungskurs z.B. bei einer Wing Chung Schule, bewirkt Wunder. Es bestärkt uns sehr, wenn wir uns zu verteidigen wissen.
 
Respektiere die Grenzen anderer
Hörst du zu oder unterbrichst du dauernd? Willst du mehr von deinen Mitmenschen, als sie bereit sind zu geben? Willst du Dinge oder Leistungen zu einem günstigeren Preis oder gratis, nur weil du selbst gerade wenig hast?
 
Willst du anderen helfen, obwohl diese nur anerkannt werden wollen und nicht um deine Hilfe baten? Gräbst du dich in die Probleme anderer ohne deren Erlaubnis? Störst du durch Geräusche, Gerüche oder physische Gegenstände den Bereich anderer. Oft respektieren wir unsere eigenen Grenzen nicht und so werden unsere auch nicht respektiert. 
 
Wenn jemand “Nein” sagt, dann respektiere das, versuche ihn nicht von deiner Ansicht oder Meinung zu überzeugen. Wenn jemand etwas tut, solange er niemandem etwas antut, verurteile ihn nicht dafür, es ist sein Leben und seine Entscheidung.
 
Hier spielt natürlich Karma mit hinein etc., dazu habe ich bereits einen Beitrag geschrieben. Lass die Probleme deiner Mitmenschen bei ihnen. Du kannst ihnen Hilfe anbieten, doch ihnen einen ungefragten Rat zu geben ist einfach nur respektlos. Wir sagen damit, dass wir es besser wissen.
 
Die Gegenstände der anderen in Ruhe lassen. Herumzustöbern aka Neugier bzw. zu genau zu schauen, ist auch eine Grenzüberschreitung. Rechthaberei ist die mir bekannteste Grenzüberschreitung, es geht meist nicht einmal um das Thema selbst oder ob überhaupt eine fundierte Logik dahinter steht. 
 
Allgemeines
Grenzen sind sehr Logos lastig, sehr männlich, und erfordern viel Klarheit und Zielstrebigkeit trotz der Enttäuschung, Ablehnung und vielleicht sogar Verurteilung, anderer.
 
Wir können anderen nie etwas wirklich geben, wenn wir nicht in unserer Kraft sind. Wirklich leuchten tun wir, wenn wir unseren Weg gehen, selbst oder trotz der Ablehnung anderer. Es ist nicht für jene, die uns ablehnen, es ist für jene, die wir inspirieren. Klarheit entsteht durch Fokus, wenn die Wellen des Sees sich beruhigen, der Schlamm sich absetzt und die Oberfläche zu einem Spiegel wird.
 
Erst, wenn wir wissen was wir wollen, können wir uns wirklich ändern und den Mut zur Transformation finden. Erst dann werden wir zu dem, was wir sind, leuchten und inspirieren andere durch unser Vorbild.
Ich wünsche dir alles Gute bei der Umsetzung und viel Freude und Erkenntnisse am Weg!
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