Im Bericht “Warum Probleme lösen nicht funktioniert” schrieb ich, ich beschäftige mich nur mit Themen, wenn sie beginnen mein Leben zu beeinflussen. Nun war es wieder soweit. Es geht um schwierige Beziehungen, das ich immer etwas tuen muss, mich immer anstrengen musste, um Freundschaften und Beziehungen aufrecht zu erhalten.
Lösungen entwickeln bei mir ein Eigenleben, einen natürlichen Fluss, ohne größeres Zutun meinerseits. Ich forciere es nicht und obgleich ich immer sehr neugierig bin, den Dingen gerne auf den Grund gehe, beschäftige ich mich vorwiegend damit mein Leben glücklicher und leichter zu gestalten.
Um an mein gleich beschriebenes Thema zu gelangen, befreiten sich die letzen Monate Gefühle der Unzulänglichkeit, der Ablehnung, Enttäuschung, Einsamkeit. Es geht nicht nur um Beziehungen, doch hier und jetzt besonders darum. 🙂 Im Grunde brauchte ich diese wenigen Beziehungen noch, um nicht ganz alleine zu sein. Ich will einfach keine Beziehungen mehr, wo ich mich danach ausschließlich schlechter fühle, nur weil ich Angst habe.
Meine Geschichte teilt sich in drei Teile mit dem selben Grund-Gefühl auf. Es war also vor langer langer Zeit, gestern am Abend. 😉 Ich erlebte wieder einmal, wie schwierig manche Beziehungen sind. In den letzten Jahren kam immer dann ein anstrengender Mensch in mein Leben, wenn ich begann mich richtig gut zu fühlen. Er schneit dann einfach bei mir rein, will mir für meine Erfahrung im Mentoring nichts zahlen und ich fühle mich nach kurzer Zeit einfach nur ausgenutzt.
Setzte ich Grenzen, werden diese nicht respektiert, dieser Mensch fährt einfach sein Programm weiter. Glücklicherweise habe ich schon einige Übung darin und brauche es nicht mehr, solchen Menschen zu helfen. Gleichwohl ist es noch neu für mich jemandem sofort den Laufpass zu geben, wenn ich merke, der Mensch will nichts kaufen oder ist kein Material für gute Zweisamkeit.
Der erste Teil betrifft meine Beziehung mit Freunden. Seit frühester Kindheit war immer ich es, der etwas für die Freundschaft getan hat, sie aufbaute und pflegte. Meine Freunde hatten immer vielerlei Verpflichtungen und warfen mir oft vor, dass ich dies nicht verstand. Damals hatte ich noch stärkere Ängste alleine und unverstanden zu sein.
Ich hatte das Bedürfnis mich auszudrücken und zu reden, denn so erkenne ich was wahr für mich ist. Grundzüge ziehen sich bis in mein heutiges Leben. Diese Anstrengung immer etwas tun zu müssen und die Angst davor, ohne mein Zutun vergeht die Freundschaft.
Der zweite Teil geht um die Arbeit im Beruf. Tief in mir hatte ich eine Hektik, den Glauben beständig tun zu müssen, um etwas zu erreichen. Woher der Glaube kommt, ist mir einerlei, sei es nun die Gesellschaft oder meine Eltern, es ist nicht meine Wahrheit. Ich gehöre wirklich zu den 20% der Menschen, die wie Katzen funktionieren.
Ich bin glücklich und still vor dem Mauseloch und schlage dann kurz und kräftig zu. Immer tun funktioniert für mich nicht, genauso wenig wie einfach machen. Wenn ich 2000 Flyer verteile, dann kommt bei mir niemand. Für 80% der Menschheit funktioniert es und das respektiere ich.
Der dritte Teil sind meine Klienten-Beziehungen. Es war oft wie am Anfang beschrieben, sehr anstrengend. Es dauerte ewig bis sie kamen und wenn, nutzten sie mich oft ohne Grenzen aus. Oder sollte ich besser sagen, ich lies sie? 😉 Es war voller gegenseitiger Bedürftigkeit, Angst vor Konfrontation, mit ständiger Anstrengung verbunden. Kurz um, es lief einfach nicht.
So 🙂 jetzt kann ich meine Geschichten zusammen fassen, ein schönes Päckchen schnüren und abschicken. Es geht bei allen Themen um den Drang zu tun. Dieses Thema dient mir als Beispiel, wie ich Themen dauerhaft löse. In letzter Zeit wurde dieses Thema sehr präsent und gestern explodierte es, ein wenig. Gott hatte ich kurzfristig eine Wut, bis ich verstand.
Ich ging folgendermaßen damit um: Ich erlaubte diese Wut. Sah sie an und gab ihr den Raum, den sie haben wollte. Ich projizierte kurz auf jemanden, doch dann war ich einfach nur wütend. Nicht mehr auf jemanden, sondern einfach wütend. Es währte nur kurz, bis mein ganzer Körper kribbelte und warm wurde. Da verstand ich, ich halte es nicht aus zu warten, bis die Gegenseite von sich aus kommt. Dann ging ich schlafen.
Heute morgen fragte ich mich, was denn dahinter steht, woher es kommt und erst da wurde mir klar, ich glaubte ich muss immer etwas dafür tun. Das war ein Aha Moment, er befreite mich. Ich vergab der Gesellschaft und meinen Eltern für diese Konditionierung. Ich fragte weiter: “Wie fühlt es sich an, wenn Menschen, Klienten, Freunde, Aufträge natürlich zu mir kommen?”
Leicht, euphorisch, natürlich, frei, weit, magisch, lustig, wundervoll, wunderbar, im Einklang mit mir, fließend, vertraut, natürlich, nach mir, vertraut. Ich sehe, wie die Menschen einfach zu mir kommen. Wie sie mich gerne bezahlen, dankbar für meinen Rat sind. Ich sehe, wie frei und leicht, von gegenseitigem Verständnis und Respekt geprägt, Beziehungen sein können. Ich sehe, wie Klienten mit Freude ihren Freunden davon erzählen. Ich sehe, wie Freunde von sich aus kommen, wie wunderbare Gespräche und Begegnungen entstehen. Ich sehe, wie ich im Vertrauen bei mir bleibe. Ich sehe, wie sich alles fügt.
Ein wenig Klärung zum Schluss. Die Basis meiner Gefühle war immer sein lassen. Ich ging das Thema erst an, als es präsent war. Habe es nicht gesucht. Ich habe die Wut sein lassen. Ich habe das drängende Gefühl zu tun, sein lassen, bewusst wahrgenommen, gefühlt. Ich vergab allen Verursachern, auch mir. Bat innerlich jene um Vergebung, die ich dadurch verletzt habe. Ich erträumte Neues, nachdem ich im Frieden mit der Situation war. Die Erkenntnis wurde von mir nicht erzwungen, sie kam von sich aus. Klarheit kommt immer erst am Ende einer Entwicklung, dann ist die Umsetzung leicht. Im jetzt muss ich nichts mehr ändern, denn mit dieser Erkenntnis ist es getan. Ich freue mich nun das Gefühl der natürlich zu mir fließenden Klienten zu fühlen. Bis es normal ist, ich voll davon bin.
Ich ehre die Magie in dir. Sei du selbst, dann bist du frei!
Demnächst git es im Menü einen neuen Reiter (Free bees 🐝 ) mit Mini-Kursen und geleiteten Meditationen.
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