Ich glaubte es sei an der Zeit eine Freundin zu brauchen. Potentielle Partnerinnen sind in meinem bisherigen Leben selten. Manchmal verliebte ich mich Hals über Kopf und begann mir vieles einzubilden. Ich übersah sogar, sie fühlte gar nichts für mich.
Dieses Mal war es umgekehrt, so schien es mir. Wieder ein Mal ging es viel zu schnell und ich redete mir vieles schön. Natürlich gab es auch erfüllte Sehnsüchte, wie einmal mit jemanden die Zukunft zu erträumen. Es dauerte wohlgemerkt nur 2,5 Wochen mit vielen gescheiterten Versuchen sich zu treffen.
Wäre ich ehrlich zu mir gewesen, hätte ich es schon in der ersten Woche bemerkt. Es gab viele verschobene und abgesagte Termine; sie verstand nicht, was ich meinte; Infos, wie Geburtsjahr oder Adresse, bekam ich nur unter Drama oder Zwang, obwohl ich diese schon zuvor gegeben hatte; anderes war meist wichtiger als ich.
Und der gleiche Verhaltenszug, wie bei der letzten Geschichte. Sagte sie Termine ab oder verschob sie, war das im Einklang mit ihrem Körper und ihren Gefühlen, doch tat ich das Gleiche, war das nicht in Ordnung. Wieder ein Drama, das mich viel Energie gekostet hat und das sofort vorbei war, als ich aufhörte mich zu bemühen.
Alles nur, weil ich bedürftig war, glaubte es zu brauchen. Wie blind ich doch werde, wie sehr ich mich ausnutzen lasse, wiesehr ich mich verbiege, erniedrige, wenn ich glaube etwas zu brauchen. Freilich ist es überspitzt ausgedrückt. Noch habe ich mir selbst nicht vergeben. Es hätte nicht anders passieren können, so wie ich zu dieser Zeit war.
Ich glaubte ich brauche eine Organisation, die mir den Übergang in die Selbstständigkeit ebnet. (Ironie voraus) Es geht um das liebe AMS. Für Leser außerhalb Österreichs, es ist die Organisation, zu der wir gehen, wenn wir arbeitslos sind und die uns unser zuvor unfreiwillig abgegebenes Geld wieder ausbezahlt. Sofern wir lange genug gearbeitet haben. 😉
Jene Organisation, die für mich schon mehr einer Sozialhilfe ähnelt, als einer Arbeitsvermittlung. Alle Jobs in der Vergangenheit habe ich selbst an Land gezogen. Dieses Mal ist die Situation jedoch anders. Wie du vielleicht weißt ist mein Selbständigkeit auf gutem Wege.
Alles ist geplant und ausgeredet, hat mein Ex-Chef neue Aufträge, bin ich spätestens ab Jänner 2022 voll selbstständig. Zusätzlich zu meiner Freudenschaft, dem Blog, den Mentorings, die Menschen zur Erinnerung ihrer Selbst zu geleiten.
Ich bin also auf absehbare Zeit beim AMS, mindesten zwei, maximal vier Monate. So weit zu den Randdetails. Mein Problem war jedoch immer, ich fühlte und machte mich beim AMS klein und lies mich entwürdigen.
Sie antworteten mir mit wenig Kompetenz, ich nahm die Schuld auf mich und sagte, “Ich drücke mich wohl nicht gut genug aus.” Ich war ehrlich und nahm einen schlechten Job nicht an, sie sperrten mir das Geld und ich erduldete es.
Sie ließen mich stundenlang warten, weil die Dame im Nachbarbüro Cafe trank, ich ging und sie schickten mir einen Mahnbrief. Ich nahm die Schuld auf meine Kappe. Du weißt, wovon ich spreche. Alles nur, weil ich glaubte abhängig von ihnen zu sein.
Weil ich zu wenig Vertrauen in mich selbst hatte, nicht so dieses Mal. Natürlich bin ich vorbereitet und da es noch läuft, erzähle ich keine Details. Es geht ja auch nicht darum. Kurzum ich stelle mich auf meine Füße und teile meinen Standpunkt klar mit. Es geht mir weniger um den Ausgang oder Geld, sondern um Vertrauen in mich selbst, meine Autorität.
Ich verhalte mich ebenso gnadenlos bei Fehlern, wie sie, versuche jedoch nicht die Grenzen der Ehre und des Respekts zu überschreiten. Eine neue Übung für mich. Wer mich kennt weiß, dass ich diese zwischenmenschliche Dynamik liebe.
Obwohl du vielleicht einiges an Aggression in diesen Geschichten spürst, so naht der Moment bereits an dem ich dankbar dafür bin. Diese Erlebnisse befreien mich. Ich suchte nicht nach Dramen, doch meine Energie fand sie.
Es ist eine Zeit der Wunder für mich. Vieles wird schnell zu meiner Realität, es erinnert mich ein wenig an “Die Prophezeiungen von Celestine”. Obwohl sie das Militär jagt, passiert alles mit Synchronizität, sind sie nur im Einklang.
Ich ahne bereits, diese Erlebnisse klären mich von Ängsten, die mich Jahrzehnte lange beschwerten. Ängste, die niemals die meinen waren, mich jedoch vieles lehrten, oder vielleicht leerten? 😉
Schon erkenne ich, sie waren Steine in der Mauer, dich ich nicht überwand, die mich vom Leben meiner Träume trennte. Ich fragte mich, wie ich solche Situationen vermeiden kann, doch dies ist zu kurz gedacht. Sie hatten ihren Sinn, sie lösten auf, sie waren in Resonanz mit mir.
Diese Zeilen schreibe ich einen Tag danach: Heute fühle ich mich seit langem wieder im Reinen mit mir. Ich fühle mich frei und klar, mein Vertrauen ist tief. Ich bin mir bewusst, so schaffe ich meine Realität. Ich habe nicht mehr dieses Gefühl etwas zu müssen und nicht zu wissen, was jetzt. Mir macht es mehr Freude zu sein, meine Edelsteine zu fühlen, zu betrachten, als nach einer Ersatzhandlung zu sein.
In mir nehmen Gedanken Form an. Ich möchte in Zukunft mehr über die Schöpfung der Qualitäten sprechen, um die Menschen mich fragen, Klarheit, Leichtigkeit, Ruhe, Herzöffnung, Freiheit (von Zwängen/Süchten), Stabilität des eigenen Feldes.
Ich ehre die Magie in dir. Sei du selbst, dann bist du frei.