Vertrauen will genährt werden. Interessanterweise wächst es, testet man es aus. Konträr dazu mit Zweifel, der wächst allerdings auch, wenn man ihn austestet. 🙂 Die tägliche Beschäftigung mit dem, worin wir unser Vertrauen legen, lässt einen entspannen. Gleich darauf grüßen dann andere Schatten. “Ich muss was tun. Ich muss Sinnvolles tun, kann nicht nur spielen. Ich muss mich vorbereiten, sollte das eintreten. Nur noch das Problem und diese Aufgabe. Das muss ich jetzt noch schnell machen.”
Definieren wir unser Selbstbild über Leistung, so fällt es schwer zu ruhen. In der Ruhe leistet man nichts Nachweisbares, obwohl uns da die produktivsten Ideen einfallen. 😉 Definieren wir uns über das, was wir für andere tun, so wollen wir immer zur Verfügung stehen, wiederum fällt Entspannung schwer. Dann ist da noch der Druck, Aufgaben (Probleme 😉 ) abzuschließen bevor wir uns entspannen können, selbst oder besonders, wenn sie beginnen zu harken. Vorbereitung aus Gründen der Angst, fällt in Teil 1 und wird durch Vertrauen langsam abgelöst.
Auch die Frage Einsteins, “Ob das Universum ein freundlicher Ort ist?” wirkt sich stark auf unsere Entspannung aus. Glauben wir an ein feindlich gesinntest Universum, so sind wir 24/7 im Überlebensmodus und Entspannung läuft nur über Erschöpfung. Meiner Erfahrung nach die beliebteste Herangehensweise. Kämpfen, weglaufen und Tod stellen, bis man zusammen bricht, dann eine Woche Erschöpfung und weiter gehts. 🙂 Würde man das Universum als einen freundlichen Ort ansehen, könnte man dem Fluss der Natur, den universellen Gesetzen, vertrauen.
Interessanterweise läuft dann Vieles von selbst und das Meiste trifft nie ein, was man vormals befürchtet hat. In der Angst neigen wir auch zum Tunnelblick, sehen nicht mehr das große Ganze. Fehler passieren, günstige Gelgenheiten werden übersehen, was zu noch mehr Stress und Enge führt. Unter Umständen könnte das von jeher angestrebt sein, man erinnere sich nur an den Ablasshandel. Entspannung könnte also etwas sein, was uns bewusst abtrainiert wurde
Schön ist jedoch, dass Natürliches wenig Aufwand bedarf, hat man den Mut es mal auszuprobieren.
Anregung zur Umsetzung: Wir sitzen an einem stillen Ort und beobachten das Gefühl unseres Atems in unserer Nase. Beim Ausatmen ist er kühler, beim Einatmen etwas wärmer. Beginnt die Unruhe in uns, so atmen wir sie bewusst in unseren ganzen Körper ein und beim Ausatmen lassen wir sie frei/los. Ist die Unruhe gegangen, kehren wir zur Beobachtung des Atems zurück. Wir fangen mit nur zwei Minuten an und steigern uns langsam.
Langsam lernen wir so unsere Gefühle wahrzunehmen und sie fließen zu lassen.