Wörter, die mir mehr und mehr bedeutet. Denn frage ich mich, “Ist diese Handlung respektvoll?” sehe ich meinen Pfad klar vor mir. Es ist meist nicht leicht, ungewohnt, doch zahlt es sich immer aus. Ich bleibe mir damit treu und es verwandelt mein Leben nachhaltig. Ich klage nicht an, spreche so weit es dies zulässt von mir, vom “Ich”.
Es liegt diesen Worten noch immer Kraft inne, mehr als ich erwartete. Drei Mal sagte ich schon jenen Satz, der ein Anhalten des Atems und eine meist zwei-wöchige Pause von meinem Gegenüber nach sich zog. Danach war das gegenseitige Verhalten ein Wertschätzenderes. Die Worte sind: “Ich empfinde dies als ein respektloses Verhalten.”
Einmal brauchte ich jemanden und sein Auto, er hatte einen schlechten Tag oder auch ein schlechtes Monat 🙂 und lud, wie ab und an zuvor, seinen emotionalen Frust bei mir ab.
Ein andermal wurde ich immer wieder zwischen scheinbaren Verpflichtungen zeitlich hineingedrückt, angerufen, während die Person etwas anderes tat.
Ein weiteres Mal wurde ich mehrmals innerhalb eines Satzes beim Sprechen unterbrochen.
Ich respektiere und schätze mich mittlerweile selbst zu sehr, als das ich noch die zweite Rolle spielen möchte und mich aus dem Drang erzählen zu müssen, respektlos behandeln liese. Wenn ich jemanden treffe oder mit ihm/ihr spreche, erweise ich diesem Menschen ebenso Respekt, indem ich mich in der gemeinsamen Zeit nur auf Ihn/Sie konzentriere.
Bevor ich irgendetwas äußere, prüfe ich immer sehr genau, ob ich nicht ebenso respektlos bin. Mit dem Zuhören tue ich mir noch ein wenig schwer. 😀 Nach meiner Erfahrung entstehen die meisten Herabwürdigungen durch Stress. Niemand hat mehr Zeit, weil alle in Eile sind, nirgendwohin schnell zu kommen.
Wenn ich Zeit habe, ist es kein Problem einem Menschen länger zuzuhören, obwohl mir das Thema vielleicht nicht zusagt. Doch arbeite ich 40h und muss es dann am Abend noch erdulden, ist ein abfälliges Verhalten meinerseits nahe. Ich werde dann vielleicht aggressiv oder abfällig. Meinen Frust von der Arbeit auf diese Person abzuladen liegt da nahe. Viel mehr Mut würde es verlangen erst gar nicht auf so eine Art und Weise zu arbeiten, mich selbst zu respektieren und mir mehr Pausen zu erlauben und im Endeffekt meinem Mitmenschen klar mitzuteilen, dass ich mir jetzt 10 Minuten für ihn nehmen möchte, dann jedoch meinen Feierabend genießen werde.
Es kostet mich immer noch Überwindung, da jedes Mal die Ablehnung nicht fern ist. Ehre, Respekt und Klarheit kennen keine Grauzonen. Ebenso wäre ein “Du bist respektlos.” eine Verurteilung/Projektion und würde nur mehr Zwist erzeugen. Ein “Ich empfinde dies als respektlos.” transportiert jedoch das ich mir dies nicht mehr bieten lasse, den Du nicht anklage, doch mich umdrehen werde und gehe, sofern wir nicht wieder auf eine Ebene des gegenseitigen Respekts zurück finden.
Vielleicht macht diese hohe Ethik einsam, vielleicht kommt sie aus einer alten Zeit. Doch war und bin ich immer alleine und lieber habe ich intensive, respektvolle, kurze Begegnungen, als ein langes graues Geplänkel. Ich möchte diese Momente ehren und in Freude und Stolz darauf zurückblicken. Vielleicht kommt auch daher die Wortwurzel zu: respicere = zurückschauen; Rücksicht nehmen
Oder, dass ich nicht aus purem Überlebenstrieb (Ego) vorpreschen sollte ohne Rücksicht auf Verluste. Wie leicht ich durch meine Worte verletze “Die Verletzung der Klinge heilt, die des Wortes jedoch nicht.” und bin mir dessen nicht bewusst. Wenn ich immer nur achte, wie andere reagieren bringt dies freilich nichts, die Reaktionen meiner Mitmenschen kann ich Gott sei Dank nicht kontrollieren.
Doch ich kann mich selbst und andere respektvoll behandeln, ihnen zuhören, wirklich zuhören, wenn ich dies möchte, ihnen klar nein sagen, wenn nicht. Ich kann mir Zeit für sie nehmen oder ihnen klar sagen, dass ich dies gerade nicht möchte. Ich kann ihnen klar mitteilen, wie ich mich fühle, was ich schätze, oder was ich nicht mehr tolerieren werde. Ich kann eine Entscheidung treffen und danach handeln, aus Respekt mir selbst gegenüber.
Was mir im Moment am stärksten Bewusst ist, wie oft ich über andere Menschen spreche. Selten Gut, selten wirklich abfällig, doch nach Babajis Worten “Kannst du für jemanden kein Lob finden, so lasse ihn aus deinem Leben gehen!” möchte ich es in Zukunft halten. Auch dies sehe ich als ein ehrloses, respektloses Verhalten von mir ihnen gegenüber an.
Sowie ich über andere Spreche, so spreche ich mit mir selbst. Und das liebe Leser schockiert mich wirklich. Wie oft sprichst du in deinem Geist Gutes über dich selbst?