Dualität ergab für mich schon vor fast zwei Jahrzehnten keinen Sinn. Wenn ich mich heute gut fühle hieße das, ich müsste mich auch schlecht fühlen. Oder, wie es jemand am Anfang meiner Reise sagte, “Ich glaube nicht daran, dass man sich immer gut fühlen kann. Ich glaube nicht das es natürlich sei.” Wie weit ist es mit uns gekommen, dass wir dies als die Norm empfinden.

Oder links und rechts sind rein subjektiver Natur, wir befinden uns auf einer Kugel und drehen uns durch das Weltall. Ist jetzt rechts noch rechts? Deshalb fand ich durch eigene Beobachtung, dass die Dualität eine Einbildung des Verstandes ist und nur vom jetzigen Standpunkt aus überhaupt Bedeutung hat.

Ebenso erging es mir mit Karma. Irgendetwas passte mir bei den Erklärungen nie. Ja, es gibt Resonanz, doch haben bei einem Massaker wirklich alle den Tod “verdient”? Ebenso spielt hier das “Gesetz der Anziehung” mit hinein. Für was brauche ich dann Gott, wenn ich alles selbst erschaffe. Auch hier mochte mir etwas nicht gefallen.

All diese Aussagen stimmen und stimmen nicht, weil es nur Halbwahrheiten sind. Zuerst unterscheidet man zwischen Polariät und Dualität. Beide Pole sind gleichwertig. Plus und Minus bei einm Magneten, Nordpol und Südpol, Mann und Frau, Himmel und Erde, Hände und Füße ;-), Wasser und Feuer, Denken und Fühlen. 

Dualität bedeutet immer ein Zuviel oder zu wenig, die Dualität schließt aus, die Polarität ein.  Die Polarität unterscheidet, die Dualität verurteilt. Dualität ist z.B. gut und böse, das Gute braucht das Böse nicht, denn es definiert sich über seine Nähe zur Liebe/Freude. Das Böse definiert sich darüber, wie fern es dem Guten ist. Licht braucht die Dunkelheit nicht, die Dunkelheit definiert sich darüber, wie sehr es dem Lichte fern ist. Die Liebe braucht den Hass nicht, die Freude nicht die Angst, der Frieden nicht den Unfrieden.

Gleichwohl ist es ein Trick der Dunkelheit, dass sie einem glauben machen will es wäre anders. Die Dunkelkräfte müssen dies sogar tun, denn wenn wir nicht glaubten, dass wir uns fürchten müssten, sonst gäbe es keine Liebe; das wir die Dunkelheit brauchen, um das Licht zu schätzen; das wir den Schmerz zum Wachstum brauchen, würden sie ihre Bedeutung verlieren.

Es innert mich an die Koabhängigkeit. Es funktioniert nur so lange, wie ich glaube, den oder die andere zu brauchen. In dem Moment wo mir klar wird, ich bin frei, im Vertrauen und selbständig, ist der Spuk vorbei. 

Ebenso ist Karma nur eine Halbwahrheit, der zweite Teil ist der freie Wille. Hat mir jemand etwas Schlechtes oder gutes getan, in diesem oder einem früherem Leben, so empfinde ich bei der nächsten Begegnung einen Impuls es zu vergelten. Handle ich danach, kehrt sich Täter zu Opfer und umgekehrt und das Karma geht weiter. Vergebe ich jedoch bedeutet dies, ich spiele nicht mehr mit. Erst jetzt verstehe ich das Zitat “Wer vergibt befreit sich selbst.” 

Nun verstehe ich auch Hoʻoponopono.

Bitte vergib mir. Ist die Einsicht und das Bewusst-Sein, dass ich eine Karmakette ingang gesetzt habe, den anderen Übergangen/Misshandelt habe.

Es tut mir Leid. Ist die Einsicht, dass ich mir damit selbst Leid antue.

Ich liebe dich. Die Erkenntnis, dass wir alle Teil des Ganzen sind.

Ich danke dir. Das anerkennen des Erfahrungs-Wertes.

Vieles hat sich durch diese Erkenntnisse grundlegend verwandelt. Jahre lang wollte ich schon mit dem Reden hinter dem Rücken aufhören, doch konnte ich es nie ganz. Nun bin ich mir des Schadens, des Karmas, des Leides das ich mir selbst verursache das erste Mal wirklich bewusst.

Ich schmiede mein eigenes Glück durch meine Gedanken, Gefühle und Worte. Nun verstehe ich auch, dass die Taten ebenso bedeutend sind. Doch muss nicht jede positive oder negative Erfahrung auf eine Frühere Gründen, es kann durch den freien Willen auch eine neue Karma-Kette in gang gesetzt werden. Wie es auch sei, wirklich wissen tue ich es in jedem Moment nicht, mir genügt es das alles seinen Grund hat und sich alles ausgleicht. Das ist für mich wahre Gerechtigkeit.

Zu vergeben bedeutet freilich nicht, sich alles bieten zu lassen und keine Grenzen zu haben oder nicht für sich einzustehen. Dies würde ansonsten bedeuten ein Opfer zu sein und jedes Opfer braucht seinen Täter. Werde ich jedoch zum Schöpfer, spiele ich nicht mehr mit. Ich entscheide mich und handle danach, vielleicht informiere ich meinen Mitmenschen darüber. Ich bin nicht mehr Abhängig was, wie oder wann jemand anderes etwas tut.

Ich wünsche dir, dass dich meine Geschichte ebenso befreit und dich zu mehr Frieden und Freude in deinem Leben führt. 

Wie geht es dir damit? Schaffst du es gut über andere zu sprechen? Erkennst du deine Impulse, wenn dich jemand ungerecht behandelt hat? Fällt es dir leicht zu dir und deinen Werten zu stehen? Ich freue mich auf deine Geschichte in den Kommentaren!

An dieser Stelle danke ich Armin Risi und seinem Werk “Ihr seid Lichwesen”. Es gab bisher nur zwei weitere Bücher, die mich so fasziniert haben, “Die Autobiographie eines Yogi” und die “Anastasia Bücher”. 

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