Kontrolle ist das, was ich lernte. Kontrolle meines Geistes, kontrolliertes lineares frei lassen meiner Gefühle. Kontrolle meiner Ausrichtung, was ich im Leben wollte. Es war gut, zuerst musste ich lernen Rad zu fahren. Übung ist erforderlich, ein hohes Maß an Konzentration.
Naja, zumindest tat ich es so, wie ich es lernte. Mit viel Kraft, Fokus und Anstrengung. Ein Kind hat keinen Bezug für lernen, es kennt nur Spielen. So wächst und gedeiht es. Vielleicht liegt darin der Widerwille neue Verhaltensweisen zu erkunden, es ist anstrengend, wie wir es gelernt haben.
Doch was, wenn es ein Spiel wäre, Spaß machte? Die Schule und die Krankheit des Lernens vergessend, das Leben neu entdecken. Mal sehen, was passiert, neugierig, frei. Ich wollte immer nur frei sein, so lernte ich zu kontrollieren. 🙂
Ein schönes Paradoxon, wie es im Leben oft ist. Was übe ich? Ich übte Kontrolle, also bekam ich mehr zu kontrollieren. Ich lernte meine Gefühle frei zu lassen, doch kontrolliert. Ich lernte meinen Körper zu heilen, doch kontrolliert.
Wie ein Vogel, der zu lange eingesperrt war und der nun glaubt der Käfig bedeute Sicherheit. Nun ist der Käfig auch im Vogel und selbst in der Freiheit ist sein Geist noch gefangen. Es dauerte viele Monde im Fluss meines Leben, bis ich erkannte, bis ich genügend Vertrauen in meine Fähigkeiten hatte, um mein Leben frei zu lassen.
Mich zu entspannen, meinen Verstand frei zu lassen, meine Gefühle frei zu lassen, meinen Körper frei zu lassen, mein Leben frei zu lassen. Es dauerte immer ewig alle Gefühle linear frei zu lassen, länger als es brauchte sie von anderen aufzunehmen.
Als ich sie frei lies, kam eine Flut von Gefühlen, alles ging sehr schnell. Es ist sehr intensiv und der Hang sie aufgrund des Kontrollverlustes zu kontrollieren, oder mich in meinen Verstand zu flüchten, ist verlockend.
Die Flut und Geschwindigkeit meiner Gedanken ist ebenso neu. Was nun in meinem Leben passieren wird vermag ich nicht zu sagen, ich freue mich nur darauf. Nun übe ich Freiheit und mehr Freiheit wird mein Leben zieren.
Was übst du? Ist es, wovon du mehr in deinem Leben möchtest? Widerstand vielleicht? Probleme lösen? Aufregung, Streit und Zank? Es gibt einen kleinen Trick. Widerstand abzulehnen bringt wenig. So übe ich Widerstand gegen den Widerstand. 🙂
Doch den Widerstand ganz zu fühlen, würde zu mehr Fühlen führen. Mich in den Widerstand entspannen, würde zu mehr Entspannung führen. Den Widerstand in mir Raum zu geben, würde zu mehr Raum führen. Doch rate ich dazu es langsam anzugehen.
Eine Geschichte dazu: Mein Bruder überlies seine zwei Hauskatzen meiner Großmutter. Sie hatten ein Plätzchen im Keller und Wege nach draußen. Es gibt viel Grund und kaum unmittelbare Gefahren. Doch sie brauchten trotzdem 2 Jahre, bis sie sich raus und weiter weg wagten. Alles war neu und unbekannt.
Obgleich verlockend, wage ich zu behaupten, es überforderte sie auch. Zuviel Freiheit schadet oft, wenn ein Mensch sein ganzes Leben eingesperrt war. Ein schönes Beispiel ist hier der Lotto-Gewinn. Freiheit braucht meines Erachtens Selbsterkenntnis.
Ohne mich selbst, meine Fähigkeiten zu kennen, könnte ich nicht damit umgehen. So kam diese Erkenntnis erst jetzt zu mir. Nachdem ich den Glauben in mich selbst gestärkt hatte.
Grüß Gott in dir! Du selbst bist immer FREI.