Im Fluss sein, spielerisch lernen, den Tag genießen und wissen, dass alles zu einem kommt. Sosehr im Vertrauen, keine Spur von Zweifel und Sorgen in den Gedanken. Ein inneres Wissen um unsere Fähigkeiten, dass das Universum gut zu uns ist und wir immer alles haben, was wir brauchen. Wie sonst könnten wir Leichtigkeit leben? Vielleicht durch Naivität? Das Glück ist den Tölpeln und Kindern hold. Sie machen sich keine Sorgen, leben in ihrer eigenen Welt und im Normalfall kümmern sich die Eltern um alles.

Leichtigkeit fordert immense Stabilität im Inneren. Wurzeln, die tief oder weit reichen, damit die Krone im Wind tanzen kann.
Dann sind da die Glaubenssätze, die uns daran hindern, in Leichtigkeit zu leben. “Nimm den richtigen und nicht den leichten Weg. Nur wofür man hart gearbeitet hat, das schätzt man. Spiel nicht nur rum. Nimmst du überhaupt etwas ernst? Das Leben ist kein Wunschkonzert. Das Leben ist nicht fair. Sei nicht so kindisch. Sei nicht so naiv. Die Leute reden und lachen schon über dich. Streng dich an, damit was aus dir wird. Du hattest ja nur Glück… hast nicht hart dafür gearbeitet, wie wir.”

Stellt euch vor, wir würden sagen: “Der leichte Weg ist der richtige. Nur was leicht geht, ist was wert. Nimmst du überhaupt etwas leicht? Das Leben ist ein Wunschkonzert. Das Leben meint es gut. Sei kindisch. Sei naiv. Die Leute reden und lachen schon mit dir. Du brauchst dich nicht anstrengen, du bist schon alles. Du hast immer Glück, das ist es, was wir schätzen.” 🙂

Jeden Tag hüten und zählen wir unsere Sorgen, auf dass sie nicht außer Kontrolle geraten und uns übermannen. Wir beobachten unsere Unpässlichkeiten, erinnern uns an Groll und Ungerechtigkeiten, haben Angst wieder verletzt zu werden, tun wir es nicht. Alles Erdenkliche tun wir dagegen und doch werden wir aufs Neue verletzt. Groll und Wut kochen erneut hoch und das schale Gefühl des immer selben Lebens schleicht sich ins Leben. Wir versuchen es durch Süchte zu überdecken. Kaffee, Zucker, Nikotin, Kaufrausch, Alkohol, nur um kurz frei von all diesem Druck und Leid zu sein. Doch am schlimmsten von alledem ist die Leere und Bedeutungslosigkeit, sie unterdrücken wir mit allen Mitteln.

Wir können folglich aus mehreren Gründen nicht in Leichtigkeit leben. Wir haben Angst wir selbst zu sein, gesehen zu werden und dafür abgelehnt zu werden. Wir glauben, es sei falsch und unmöglich, in Leichtigkeit zu leben. Leichtigkeit braucht Vertrauen und so ist es auch Kontrollverlust, den wir fürchten. Stellen wir uns vor, jauchzend und lachend über eine Wiese zu hüpfen, so sehen wir alles, wovon wir sprechen. Ohne Alkohol tun das nur wenige Erwachsene, die nicht zufällig mit Kindern spielen und sich so an das Gefühl erinnern.

Vielleicht sehnen wir uns danach, doch wenige hörte ich je darüber sprechen. Nicht, wie Glück, Reichtum oder den Wunsch frei zu sein. Es ist fast so, als hätten wir selbst den Glauben an die Möglichkeit der Leichtigkeit verloren. Nicht umsonst sagt man, dass die meisten Menschen mit 25 sterben, aber erst mit 85 begraben werden. Leichtigkeit ist die Folge von vielen einzelnen Wurzeln. Zuerst ist es die Entscheidung an die Möglichkeit zu glauben und dass das Universum es gut mit uns meint, die wir treffen. Es braucht den Mut wir selbst zu sein, uns der Welt zu zeigen, wie wir sind und eine Gelassenheit gegenüber dem, was die Menschen von uns halten. Vor allem braucht es auch Vertrauen, denn ohne es tun wir nie den ersten Schritt ins Unbekannte… oder Vergessene.

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