Reichtum ist weit mehr, als bloß Geld. Obgleich Geld ein Teil davon ist, drehen sich zu viele Mythen, Ängste und Dramen darum, die sich mit vielen anderen Schattenthemen überlappen, um auf alles einzugehen. Deshalb fokussieren wir uns auf das Übergeordnete und ersparen uns die Details. Reichtum im außen bedingt sich durch inneren Reichtum. Welchen Wert geben wir uns selbst. Wertschätzen wir uns und unsere Fähigkeiten. Sind wir fähig und mutig zu unserem Wert zu stehen und über das zu sprechen, was wir gut können.
Hier ist freilich nicht prahlen gemeint. 

Stolz und Überheblichkeit sind zwei verschiedene Themen. Stolz gründet sich im Wissen um eine erworbene Fähigkeit und kommt aus überwundenen Schwierigkeiten. Er schwingt höher, als Kampf, Sehnsucht, Angst, Schuld und Scham, wenn auch nicht viel. Prahlen hingegen ist eine verfälschte Selbstwahrnehmung, die danach giert, für eine Lüge anerkannt zu werden. Wer lügt, schämt sich für das, was er ist. Scham liegt deutlich unter Stolz und hinterfragt selbst seine Berechtigung hier zu sein.Erkennen wir unseren inneren Reichtum an. Wo sind wir bereits reich? Ich bin z.B. reich an Zeit. Sehen wir den Reichtum der Natur, die uns umgibt. Oft vergessen wir die Fülle um uns, da wir selbst für einen Apfel zahlen müssen, obwohl z.B. die Brunnenkresse in Fülle wächst und wir sie uns, ohne zu zahlen, nehmen können.

Wie fühlen wir uns, wenn wir etwas kaufen? Fühlen wir gar Verlust und Angst oder ist es vielleicht eine Sucht, um unsere innere Leere vorübergehend zu füllen? Reichtum sehen wir als etwas Fixes und Starres an. Sinnieren wir länger darüber, lässt sich Reichtum im Fluss erkennen. Eine reiche Natur gibt es dort, wo genügend Wasser fließt. Alles wächst, verwest und wächst erneut. Wasser ohne Fluss ist modrig und schal. Unser Reichtum stagniert, weil wir aus Angst vor Verlust an Altem festhalten. Was wiederum das ewige Streben unseres Verstandes nach der Illusion von Sicherheit ist. So halten wir an Religionen, Konzepten, Glaubenssätzen, Verhaltensweisen, Geld, Dingen, Freunden, selbst leidvollen Erfahrungen fest, obwohl sie schon toxisch für uns sind. “Aus Angst, an Größe zu verlieren, wachsen wir nicht.”

Denken und rezitieren von Mantren bringt wenig, solange wir uns weigern unsere Ängste und Gefühle wahrzunehmen und bereit sind bewusst neue zu fühlen. Diese ganze Wut, Ablehnung, Scham, Schuld und Anklage, mal tobend und schreiend alleine im Zimmer herauszulassen. Zuerst müssen wir sie uns freilich eingestehen, sie verbirgt sich gerne tief in uns, versteckt sich hinter anderen Schatten und will uns weiß machen, dass wir friedlich und glücklich sind. Sollten wir doch, da wir in der 1. Welt alles haben, oder? Schließlich gehören wir zu den reichsten x%, wenn wir am Ende des Monats noch Geld auf dem Konto haben. 🙂
Sind wir tatsächlich und doch haben wir auch das Recht wütend zu sein. Wir haben nicht das Recht, mit dieser Wut andere zu verletzten, doch sind wir wütend, so haben wir ein Recht darauf, diese Gefühle zu fühlen, zu schreien und in ein Kopfkissen oder einen Boxsack zu schlagen. Fühlt sich übrigens richtig gut an, sehr lebendig und prickelnd am ganzen Körper.

Kehren wir danach jedoch in unser altes Fahrwasser zurück, so wiederholt sich diese Schleife mit dem zusätzlichen Akt des Schreiens. Hier empfiehlt es sich zu fragen, warum wir wütend sind, meist auf uns selbst. Was wir nicht wollen und im Umkehrschluss, wollen? Hier treten dann andere Schatten ans Licht, die wir schon erwähnt haben und noch werden.
Dieses gefangen sein in dieser alten leblosen Welt. Voller Schatten kommen wir nicht heraus. Kein Vertrauen weit und breit, keine Wertschätzung für das Natürliche und Nährende. Jeder beschuldigt jeden, weil keiner die Schuld haben will. Lügen, betrügen, manipulieren, Krankheit und kriechen bringen leichten Erfolg, doch Gewissen, Ausbildung und Gesetz verbieten es. Vor lauter Bäumen sehen wir den Wald nicht mehr. Und was hat das alles mit Reichtum zu tun? Alles! 🙂 Der Knoten löst sich mit den anderen Schatten. 

Reichtum bedeutet auch Vielfalt, Möglichkeiten und diese hängen wiederum mit der Leere und Stille zusammen. Mit der Fähigkeit wir selbst zu sein, unsere Gefühle und Gedanken fließen zu lassen und mit Mut die Angebote anzunehmen, die uns zum Wandel auffordern und schlussendlich den Fluss des Reichtums bringen. Mit dem Mut zu ruhen, wenn es Zeit ist zu ruhen und zu handeln, wenn sich die Möglichkeiten dazu bieten. Klare Grenzen zu setzen und Konsequenzen zu ziehen. Sowie die Fähigkeit zu vergeben, um uns selbst zu befreien. Alles hat etwas mit Reichtum zu tun. Er ist, mit Partnerschaft, Berufung und Gesundheit, ein Knotenpunkt vieler Ängste, Sehnsüchte, Dramen, Glaubenssätzen, Verhaltensweisen und somit auch Schatten. Wie sehr uns ein jeder dieser vier Bereiche erfüllt, ist ein gutes Parometer, wo wir in unserem Leben stehen. Die Realität lügt nicht…deine Realität lügt nicht.

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