Vertrauen braucht Zeit. Es entsteht nicht über nacht, doch es kann binnen eines Augenblicks zerstört werden. Vertrauen entsteht indem man sich etwas traut. Das Lexikon gibt dazu folgende Herkunft an.

trauen: mittelhochdeutsch trūwen, althochdeutsch trū(w)ēn, eigentlich = fest werden, 

 Ich beobachte wenig Neues im Leben meiner Mitmenschen, weil sie kein Vertrauen mehr haben. Vor Jahrzehnten traute man noch der Kirche, doch auch dieses Vertrauen wurde enttäuscht. Heute vertraut man dem Geld und den Versicherungen, auf das sein Wohlstand gesichert ist. Doch Sicherheit und Vertrauen sind nicht Synonym, nicht für mich. Sicherheit bewegt sich nicht mehr, ist starr, ist eingefroren, ist fern der Natur. Der Baum vertraut dem Wetter, den Jahreszeiten, doch er hat keine Sicherheit darüber, wann sie kommen. Daher kommt auch die Angst Fehler zu machen und das streben nach Perfektion. 

“Aus Angst an Größe zu verlieren, wachsen wir nicht.”

So strebe ich auf den Grund des Vertrauens. Vieles sieht man schon im Wortstamm. Zuerst traue ich mich etwas, ich bin unsicher, ich weiß es nicht, dann allmählich beginne ich daran zu glauben, schließlich vertraue ich mir und über dem Vertrauen gibt es die Gewissheit. “Ich weiß es einfach.” Es ist so gewiss, ich denke nicht einmal mehr darüber nach. Wie oft denke ich an die Schwerkraft oder den Sonnenaufgang am morgen oder ob ich heute Nacht genug Luft in meine Lunge bekomme. 

Der Zweifel ist der Gegenspieler des Vertrauens und durchaus gut, lernt man ihn zu beherrschen. Jedes Wort, Unsicherheit, Glaube, Vertrauen, Gewissheit hat einen Anteil von Zweifel in sich, Unsicherheit sehr viel, Gewissheit keinen. Oft ist ein Glaubenssatz, den wir so lange geübt oder übernommen haben nicht mehr zuträglich, dann können wir ihn anzweifeln und damit auflösen. “Ist es noch war für mich?”

Ist mein Fokus schon zu Beginn auf dem Zweifel, bevor ich es mich traue, so zerstört dieser schon die Unsicherheit, so ist keine Entwicklung möglich. Es gibt nur ein Problem an der ganzen Sache. Um mich zu trauen brauche ich Vertrauen in etwas. Sowie ich den zweiten Schritt nur tun kann, wenn mich der Erste trägt. 

Und das lieber Leser ist das Dilemma der heutigen Zeit. Ich möchte fast behaupten es wurde bewusst herbeigeführt, doch möchte ich nicht tiefer in diesen Sumpf steigen, er macht mich nur zum Opfer oder bestenfalls zum Täter, indem ich jammere oder schimpfe.

Wie komme ich nun da raus? Die Antwort ist glücklicherweise einfach, obgleich die Umsetzung Übung benötigt. Ich habe begonnen mich selbst kennen zu lernen, meine Stärken, Schwächen, meine Erfahrungen. Ich lernte mir selbst zu vertrauen, auf meine Fähigkeiten. Auf etwas, das mir niemand nehmen kann. Vertrauen braucht beständiges Training und Bewusst-Sein. Es gibt so vieles in das man Vertrauen kann und so biete ich dir eine kleine Übung an. Ich empfehle dir hierfür die Audioaufnahme am Beginn.

Bewege dich an einen Ort an dem du dich wohl fühlst. Atme, atme ein…. atme aus. Du musst nichts tun. Jetzt und hier brauchst du nur zu sein. Spüre die Schwerkraft, wie dein Körper sanft zur Erde gezogen wird. Wie dein Körper getragen wird. Dieses Vertrauen geht so tief, es ist Weisheit. Fühle dieses Vertrauen. Du wirst getragen, schon dein ganzes Leben lang. Oh, wie schön. Du fühlst dich jetzt so entspannt an. Nimm dieses Gefühl bewusst wahr. Wie fühlt es sich an? Warm, leicht, entspannt, frei, erdend, freundlich, froh, ruhig, gewiss, liebevoll.

(Leise) Tschüss!

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