Das ich schon einige in meinem Leben hatte und Empathen/Hochsensible ihre liebste Beute sind, hab ich erst 2018 bei meinem damaligen Arbeitgeber erkannt. Ich erkenne einen Narzissten in meinem Leben, wenn mir folgende Zeichen begegnen.

Er sagt: Wir sind die Besten, Größten, Genauesten in der Gegend, wenn er von seiner Firma spricht bzw. in der Ich Form, wenn er von sich spricht. Er hat keinerlei Empathie, weiß zwar wie menschliche Interaktion funktioniert, um sie für seine Zwecke einzusetzten, doch Mitgefühl versteht er nicht.

Daraus folgt, er versteht menschliche Interaktion sehr oft falsch, übertreibt sie und bezieht alles, was annähernd einer Kritik ähnelt, auf sich. Er hört nicht zu und erzählt immerzu Geschichten darüber, wie gut er ist, was er gekauft hat, erreicht hat usw.

Er unterbricht dauernd und reden Menschen, ist ihm das egal, er ist jetzt da und er glaubt das Recht zu haben, dass man ihm zuhört. Er braucht viel Anerkennung, sehr viel und dauernd. Er macht andere schlecht, um sich selbst zu profilieren.

Ist man in einer sehr guten positiven Laune, wird er alles tun, um einen runterzuziehen. Sein Humor ist immer beißend, erniedrigend, abfällig. Mit echtem Humor kann er absolut nicht. Wird er ignoriert, dreht er durch.

Nimmt man ihm, was er glaubt, dass es sein Recht ist, wie z.B. laute störende Musik oder alle mit seinem Deo zu belästigen, wird er sofort aggressiv. Er verhält sich kindisch, zuerst charmant, bekommt er nicht, was er will, trotzt er, dann quengelt und sekkiert er, dann wird er abfällig und aggressiv, dann schmollt er.

Nächsten Tag geht das Spiel wieder von vorne los, als wäre nichts gewesen. Er arbeitet gut, doch noch besser kann er seine Arbeit verkaufen und er hat immer Recht. Er ist sehr nachtragend, manchmal rachsüchtig und vehement in seiner Umsetzung, selbst nach Jahren versucht er oft noch zurück zu kommen, hat man ihm den Laufpass gegeben.

Er glaubt, dass man ihm gehöre und verhält sich, als wäre man sein Objekt. Natürlich alle logischen Schlussfolgerung aus dem Obigen. Er meint es wäre eine Ehre, dass man für ihn da ist bzw. arbeitet, für ihn bezahlt und das was man für ihn tut, wäre selbstverständlich, etc.

Der erste Narzisst – Mein Fokus

Er lehrte mich meine Fokus in Gesprächen zu halten. Denn er neigte dazu, immer abzuschweifen und über Gott und die Welt zu schimpfen. Er gab mir ausreichend Übung den roten Faden zu behalten und selbst bei Ablenkungstaktiken immer wieder auf den Punkt zurück zu kehren. Wie alle Narzissten, war er auch ein Energieräuber und ich lernte in den Grundzügen bei mir zu bleiben und in einer “Friss und stirb” Manier, Energie zu senden, bis er sich umdrehte und ging.

Der zweite Narzisst – Mein Wert

Er lehrte mich das Nein sagen und zu mir zu stehen als Geselle. Diesen Menschen respektiere ich sogar noch heute, da ich mich das erste Mal in meinem Leben rhetorisch mit jemandem messen konnte.

Er konnte auch gut führen, lobte oft, verwendete meinen Namen, fragte mich als einziger Geschäftsführer jeher, ob ich noch Equipment zum Arbeiten brächte. Er legte auch wert auf Klimatisierung und das jeder sein Büro hatte.

Natürlich alles nur des Umsatz wegens, doch trotzdem schätzte ich das. Jener Narzisst hatte ein unglaublich klares Auftreten. Er hatte eine Art mich zu etwas zu bewegen, was ich nicht wollte, ohne meine Antwort abzuwarten.

Immerhin brauchte ich nur 8 Monate um Nein zu sagen und da hatte er mich dann auch schon gekündigt. Die 7 Monate zuvor waren jedoch eine schöne Zeit und ich erkannte zudem, welch ein guter Arbeiter ich bin, wie wertvoll ich bin und wie klein ich mich immer gemacht habe.

Der dritte Narzisst – Mein Drache

Dieser war eine besonders harte Kombination für mich, da er Anteile von meinem Vater, Großvater und dem Narzissten vereinte. Er war auch ein ehemaliger Kommandant und mit der Aggression konnte ich bis dato nicht.

So lernte ich in über 2 Jahren meine Aggression zu meistern. In täglicher Erniedrigung, in Besitz genommen werden und emotionalem Terror. Ich habe immer gerne diskutiert und lies es mir trotz seiner Art nicht nehmen. Am Ende bin ich aufgestanden und habe ihm kontrolliert aggressiv, jedoch nicht abfällig, alles gesagt.

Wie ich mich fühle, wie ich es sehe. Am Tag danach wollte er mich vor versammelter Mannschaft erniedrigen und ich gab ihm wieder kontrolliert Stoff. Damit konnte er absolut nicht und für mich war die Zeit dann auch gezählt. Ich habe kurz darauf gekündigt, da ich alles gelernt habe, was ich brauchte.

Auch heute bin ich noch dankbar für diese Lehre, denn überschreitet heute jemand meine Grenzen und ignoriert meine Warnungen, so spucke ich kurz Feuer, nur ein Satz, und die Sache ist gegessen. Er lehrte mich meine Aggression, meinen inneren Drachen, zu reichten.

Der vierte Narzisst – Meine Magie

Jener hatte nur eine leichte Form und ich lernte, dass ich durchaus frecher sein konnte. Ich erkannte sogar, dass er trotz seiner Frechheit alles bekam, was er wollte und um eine Vielfaches mehr, als alle anderen.

Ich lernte, dass Frechheit belohnt wird und eignete es mir in so einem Maß an, dass ich zu mir stehen konnte. Ich gab nur mehr so viel, wie ich bereit war und auf einmal blühte alles auf.

Mir ging es gut und obgleich ich doch markant weniger tat, gab es keinen psychischen Stress mehr für meinen Chef, da ich nichts mehr auszugleichen hatte. Ich lernte also den Mut zu haben zu mir zu stehen und das nichts Schlimmes geschieht, wenn ich es tue.

Dies ist meine Ode an die Narzissten. Was hast du von Ihnen gelernt? Ich wünsche dir, dass dich meine Geschichte beflügelt und in deine Magie führt.

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