Wer hat die Gleichheit über die Besonderheit erhoben? Jede Mutter findet ihr Kind besonders und wunderschön, kommt es jedoch in die Schule, hofft sie auf einmal keinen Ärger mit ihrem Kind zu haben. Sie hofft, ihr Kind möge umgänglich sein und sich möglichst gut einfügen. Wieviele gibt es wohl, die jauchzend rufen, “Mein Kind liebt die Natur mehr, als den Unterricht des Lehrers und sieht deshalb immer aus dem Fenster.”?

Ich strebte danach mich abzuheben, hervorzustechen, besonders zu sein und gleichzeitig führte es meist zu Problemen. In einer genormten Welt, werden die Genies bekämpft, verurteilt und erniedrigt. Warum nur? Das Besondere ist weder kontrollierbar noch vorhersehbar. Also passte ich mich an und versuchte mich mit massenproduzierten Gegenständen hervorzuheben.

So, als versuchte der eine Baum dem anderen aufs Blatt zu gleichen, um sich dann mit Girlanden zu schmücken. Ewiglich wollen die Menschen gesehen und anerkannt werden. Zeigen sie sich jedoch wahrhaftig, werden sie aufs Äußerste abgelehnt. Die Lüge wird leicht angenommen, die Wahrheit hingegen verurteilt und hinterfragt. Sage ich “Ja” fragt mich nie jemand: “Warum?”. 😉

Besonders zu sein, ist natürlich, sonst würden wir alle gleich aussehen. Wer hat die Gleichheit natürlich gemacht und unser Leben genormt? Wer die Sicherheit über die Lebensfreude erhoben? Wer hat gesagt, ich müsse meinen Wert erst beweisen? Wer hat den Wert der harten Arbeit über das Spielen gestellt? Wer schätzt die Lüge mehr, als die wahren Gefühle? Es sind Paradoxa, die mich den Kopf schütteln lassen. Wie kann ich je glücklich und frei leben, ohne sie für mich zu klären?

Es ist, als hätte ich vergessen, wer ich bin. Habe nun Angst vor der Natur und der Freude. Angst, Trauer, Frust, Wut sind sosehr vertraut, mehr fürchtet man starke Liebe, Euphorie, Kontrollverlust und tiefsten Frieden. Stille und Leere zermürbt mehr, als dauernder Stress.

Eine verkehrte Welt, in der wir leben, in Erinnerung und Sehnsucht an die Natürlichkeit. Eine Welt, in der wir vor Angst auf einen weiteren Schlag davor zurückschrecken, wir selbst zu sein. Wagen wir den Schritt ins Besondere, das Unkontrollierbare, so fällt nicht nur ein Ziegel vom Dach unseres Konstruktes, es erschüttert die Grundfeste unseres Glaubens. Welche Schatten der Vergangenheit auftauchen, stelle ich mir nur vor mit Leichtigkeit das zu tun, was ich liebe, ohne hart dafür zu arbeiten.

“Das kann nicht sein. Spiel nicht nur, tu was Sinnvolles. Was denken denn die Menschen? Niemand versteht mich mehr. Ich bin ein Aussätziger. Gescheiterte Existenz. Alleine. Auf die ganzen Konflikte hab ich keine Lust mehr. Ich schick die ganzen Schatten lieber wieder in den Keller und mache weiter wie bisher. Was, wenn alles nur ein Wunschtraum ist? Ich kenne niemanden persönlich, der den Mut dazu hatte. Vielleicht mache ich mir nur etwas vor. Schöner Wunschtraum. Ich kann mich ja doch nie ganz aus dem System befreien. Dein Geld wird immer weniger und dann musst du doch wieder ins System. Wie soll denn all dies passieren?”

Stell dir vor, ich trüge dauernd ein seliges Lächeln auf meinem Gesicht und lebte das Leben meiner Träume und du fragtest mich, “Wie hast du das gemacht?” “Ich hatte einfach Spaß am Leben. Dann ist es einfach passiert.”, antworte ich dir. Was würdest du dir denken? 😉

Meine aufrechte Welt: Ich erwachte am Morgen, die Wärme der ersten Sonnenstrahlen schienen auf mein Gesicht, der Geruch frischer Luft in der Nase, Vogelgezwitscher in den Ohren, die Wärme der Freude in meiner Brust. Vom Leben getragen zu werden war mir so vertraut, ich wunderte mich nur gelegentlich darüber. Ruhe und totale Stille reichten sich in meinem Leben die Hand mit freudigem Tun und kräftigem Schaffen. Alle Handlung geschah aus innerem Impuls und wurde von Vorfreude getragen. Mein Leben voller Leichtigkeit glich mehr einem Spiel, das Wort Arbeit wurde nur selten in meinen Mund genommen. 

Ich wuchs in einer Welt auf, die meine Besonderheit schätzte und förderte, die mich sein lies. So gedieh ich durch Spiel und Spaß. Alle waren respektvoll gegenüber dem Leben und dem, was sie nährte und so auch ich. Mut, Klarheit und Stärke wurde ebenso geehrt, wie Sanftheit, Verletzlichkeit und Offenheit. Die Menschen nahmen sich wahr und so kamen all jene zu mir, die meine ureigenste Kraft brauchten. Ich hatte immer vollstes Vertrauen und es ga nie einen Zweifel daran, genug zu haben oder zu bekommen. Brauchte mich niemand, so genoss ich die Natur und meine inneren Mysterien. Kam jemand mit Not zu mir, so war ich gänzlich für ihn da, hörte zu, bis er oder sie sich selbst erkannten. Am Abend freute ich mich über meine Erfahrungen und wunderte mich, was wohl morgen Schönes passieren wird… 

Freudiges weiter träumen. 🙂 

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