Bedürftigkeit ist Honig für Narzissten | Teil 2v2

Ich glaubte es sei an der Zeit eine Freundin zu brauchen. Potentielle Partnerinnen sind in meinem bisherigen Leben selten. Manchmal verliebte ich mich Hals über Kopf und begann mir vieles einzubilden. Ich übersah sogar, sie fühlte gar nichts für mich.

Dieses Mal war es umgekehrt, so schien es mir. Wieder ein Mal ging es viel zu schnell und ich redete mir vieles schön. Natürlich gab es auch erfüllte Sehnsüchte, wie einmal mit jemanden die Zukunft zu erträumen. Es dauerte wohlgemerkt nur 2,5 Wochen mit vielen gescheiterten Versuchen sich zu treffen.

Wäre ich ehrlich zu mir gewesen, hätte ich es schon in der ersten Woche bemerkt. Es gab viele verschobene und abgesagte Termine; sie verstand nicht, was ich meinte; Infos, wie Geburtsjahr oder Adresse, bekam ich nur unter Drama oder Zwang, obwohl ich diese schon zuvor gegeben hatte; anderes war meist wichtiger als ich.

Bedürftigkeit ist Honig für Narzissten | Teil 1v2

Meine Geschichte gliedert sich in vier Geschichten mit gleichem Nenner. Es geht um das Brauchen, nicht die Notwendigkeit, sondern die Abhängigkeit. Die Abhängigkeit, die ich vorschiebe, um nicht ins Vertrauen zu gehen und ins Land der Ungewissheit zu wandern.

Das Land, wo alle Wunder sind, wo die Natur im Einklang und das Herz im eigenen Rhythmus schlägt. Ein Land, das ich, das wir, gleichsam fürchten und ersehnen. Ein Land, indem ich nichts kontrollieren kann, der Verstand durch zu viele Variablen aussetzt und ich mir nicht mehr vormachen kann, mächtiger als die Natur zu sein.

Darin liegt die Illusion unserer Zeit, auf einem Grat balancierend zu glauben, ich hätte alles unter Kontrolle. Diese Illusion, die Angst, der Zweifel, die Abhängigkeit zieht Narzissten an, wie der Honig die Fliegen. Denn auch sie schwingen auf der Energie der Abhängigkeit.

Ich glaubte jemanden zu brauchen, um erfolgreich zu sein. Durch das Studium des Human Design glaubte ich jemanden für mein Marketing zu brauchen. Jemanden, der mir hilft bekannt zu werden, da ich selbst dazu nicht geschaffen bin. Natürlich vergaß ich meinen natürlichen Magnetismus.

Auf einen Kommentar in einer Fb-Gruppe schrieb mich jemand an. Ich nennen ihn N, denn es stellte sich heraus er war einer. 😉 Er wollte mit mir und anderen ein Team aufbauen und Kurse für Persönlichkeitsentwicklung verkaufen. Anfangs klang das gut. N machte die Arbeit, die ich nicht wollte und vice versa.

Als ich nach der ersten Woche abspringen wollte, köderte er mich mit meinen Träumen es Waldhäuschens, wo alle gemeinsam arbeiten und das er mich für die Ausbildung seiner Leute brauche. Auch Aussagen, wie „Ich werde auf jeden Fall erfolgreich und brauche dich nicht, aber wenn du willst…“ Ich war nicht ehrlich zu mir selbst, denn rückblickend habe ich den Braten schon in der 1. Woche gerochen…

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