Wie wir uns um Kopf und Kragen reden!

Sanft zu kommunizieren ist eine Kunst und oft hat mich eine kämpferische Haltung zurückgeworfen. Mit Honig fängt man mehr Fliegen, als mit einem Eimer Gift und Galle. Ich liebte es zu diskutieren, bis zum Äußerstem. Doch obwohl ich meist gewann, änderte es nichts, die Menschen verharrten nur noch stärker auf ihrer Sichtweise. Ich sah der Menschen Probleme Lösung und sagte sie ihnen, darauf fingen die Menschen an mit mir zu streiten.

Du und Ich

Oft vertauschte ich die Perspektive. Ich sagte: “Du bist ungeduldig.”, eine negative Bewertung. Ich projiziere meine Gefühle, die ich gerade loswerden will, auf mein Gegenüber und will es dort bekämpfen. Im Normalfall tue ich dies, wenn mir die Nervosität meines Gegenübers auf den Geist geht oder ich ihm ungebeten helfen will. So eine Aussage hat bei mir fast immer zu einer Konfrontation oder bestenfalls Unverständnis geführt. Viel glatter und klarer wäre “Ich spüre deine Ungeduld.” bzw. “Ich spüre du bist ungeduldig.” Empfindet mein Gegenüber es nun anders, so war es nur meine Wahrnehmung. Ich setzte ein “Ich spüre… Ich fühle… Ich nehme wahr… Ich glaube…” Vor das “Du bist.”

Du nervst. – Ich fühle mich von dir getrieben.

Kannst du nicht einmal pünktlich sein? – Mich stört, dass du mich warten lässt.

Du bist so empfindlich. – Ich empfinde dich als sensibel.

Musst du mich immer gleich überfallen, wenn ich nach Hause komme? – Ich fühle mich genervt, wenn du mich gleich überfällst, wenn ich nach Hause komme.

Drama kriegt dich immer!

In einer Welt, in der das Tun von höchstem Wert ist, kann nur ein Notfall die Aufmerksamkeit der Menschen binden. Durch Tun definieren die Menschen ihren Wert. Was geschaffen wurde, erhält von den Menschen ansehen. Wer nichts bringt bzw. keine Leistung mehr bringt, ist für das System nichts wert.

Viele, ich möchte alle sagen, sind in meinem Umfeld vom Tun gestresst. Das wäre noch kein Problem, würden sie Freude daran haben. Erst vor Kurzem stellte ich fest, ich wetteiferte mit den Aufgaben meiner Freunde um Aufmerksamkeit. Schon früh entwickelte ich eine Taktik, ich erzählte Drama-Geschichten.

Notfälle waren natürlich wichtiger, wie jegliche Arbeit. Bis heute ist es das einzig mir Bekannte, was die Aufmerksamkeit von Arbeitswütigen Menschen immer erweckt. Purer Instinkt, wie Hirnforscher sagen würden, Gefahren haben immer Priorität.

Sie meinen es ja nur gut!

Sagt die Schlange zur Maus. Das ist meine Antwort, wenn mir jemand Angst als Liebe verkaufen möchte. 🙂

“Die schlimmsten Dinge sind unter den besten Vorsätzen passiert.”

Karl Marx meinte es auch nur gut, genauso, wie viele Menschen, die sich heute Philanthrop nennen. Oft wird Hilfe damit gerechtfertigt. Doch nicht erbetene Hilfe, sondern Hilfe der toxischen Art. Eine Hilfe, die aus einem Gefühl des Hochmutes und der Überlegenheit kommt.

Solch eine Hilfe wird niemals enden, weil sie Co-Abhängigkeit schafft. Es ist jene Hilfe, die sehr verbreitet ist und unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit daherkommt. Im Kleinen tritt sie oft auf, wenn ich glaube etwas besser zu wissen, als jemand anders und ich beginne ihm ungefragten Rat zu geben, wenn ich ihm oder ihr helfen möchte.

Der Zukunft dritte Teil | Tiere

Die Tiere kamen wieder zu den Menschen, sie spürten die Wandlung in Ihnen. Zäune und Tierhaltungen wurden geöffnet, sie waren wieder frei. So kamen sie von sich aus zu uns, begann eine Freundschaft der Freiheit.

Bären und Wölfe besiedelten die Wälder und Berge. Die Rehe kamen aus dem Wald auf die Wiese, die Pferde wanderten. Der Mensch musst das Tier nicht mehr kontrollieren und für es arbeiten.

Brauchten wir Hilfe beim Bau, so reichte ein Ruf und sie kamen. Die Pferde halfen beim Bau, die Wölfe und Bären beim graben und Kinder hüten, die Bienen beim Heilen, die Bakterien bei der Umwandlung alter Abfälle, die Enten gaben im Sommer einen Teil ihrer Eier, die Ziegen einen Teil ihrer Milch.

Selbstwert per Definition | Bist du wertvoll?

Viele Personen definieren sich über das, was sie haben. Viele Personen definieren sich über ihr Tun, was sie erreicht haben. Manche Personen definieren sich über ihre Erfahrungen und Fähigkeiten.

Das Wort Person wähle ich bewusst, die Maske. Ich gehöre zu Letzteren. Schnell war mir bewusst, definiere ich mich durch Handlungen und Dinge im außen, bin ich immer beeinflussbar.

Meine Erfahrungen und Fähigkeiten konnte mir zumindest keiner nehmen. Sie beruhten doch auch auf Leistung. Es diente mir eine Zeit lang. Erst jetzt sehe ich, ein Kind hat keine Definition für seinen Wert. Eine Katze, ein Hund in seiner natürlichen Umgebung auch nicht.

Meinen wahren Wert kann ich folglich weder definieren, noch erkennen. Von Natur aus habe ich kein Konzept, nicht wertvoll zu sein, ich bin es einfach. Eine sehr abstrakte, doch sehr befreiende Erkenntnis. Ein Trick der Täuschung, durch langes Training übernommen, so tief verborgen, das Konzept nie hinterfragt…

Bedürftigkeit ist Honig für Narzissten | Teil 2v2

Ich glaubte es sei an der Zeit eine Freundin zu brauchen. Potentielle Partnerinnen sind in meinem bisherigen Leben selten. Manchmal verliebte ich mich Hals über Kopf und begann mir vieles einzubilden. Ich übersah sogar, sie fühlte gar nichts für mich.

Dieses Mal war es umgekehrt, so schien es mir. Wieder ein Mal ging es viel zu schnell und ich redete mir vieles schön. Natürlich gab es auch erfüllte Sehnsüchte, wie einmal mit jemanden die Zukunft zu erträumen. Es dauerte wohlgemerkt nur 2,5 Wochen mit vielen gescheiterten Versuchen sich zu treffen.

Wäre ich ehrlich zu mir gewesen, hätte ich es schon in der ersten Woche bemerkt. Es gab viele verschobene und abgesagte Termine; sie verstand nicht, was ich meinte; Infos, wie Geburtsjahr oder Adresse, bekam ich nur unter Drama oder Zwang, obwohl ich diese schon zuvor gegeben hatte; anderes war meist wichtiger als ich.

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