Wie wir uns um Kopf und Kragen reden!

Sanft zu kommunizieren ist eine Kunst und oft hat mich eine kämpferische Haltung zurückgeworfen. Mit Honig fängt man mehr Fliegen, als mit einem Eimer Gift und Galle. Ich liebte es zu diskutieren, bis zum Äußerstem. Doch obwohl ich meist gewann, änderte es nichts, die Menschen verharrten nur noch stärker auf ihrer Sichtweise. Ich sah der Menschen Probleme Lösung und sagte sie ihnen, darauf fingen die Menschen an mit mir zu streiten.

Du und Ich

Oft vertauschte ich die Perspektive. Ich sagte: “Du bist ungeduldig.”, eine negative Bewertung. Ich projiziere meine Gefühle, die ich gerade loswerden will, auf mein Gegenüber und will es dort bekämpfen. Im Normalfall tue ich dies, wenn mir die Nervosität meines Gegenübers auf den Geist geht oder ich ihm ungebeten helfen will. So eine Aussage hat bei mir fast immer zu einer Konfrontation oder bestenfalls Unverständnis geführt. Viel glatter und klarer wäre “Ich spüre deine Ungeduld.” bzw. “Ich spüre du bist ungeduldig.” Empfindet mein Gegenüber es nun anders, so war es nur meine Wahrnehmung. Ich setzte ein “Ich spüre… Ich fühle… Ich nehme wahr… Ich glaube…” Vor das “Du bist.”

Du nervst. – Ich fühle mich von dir getrieben.

Kannst du nicht einmal pünktlich sein? – Mich stört, dass du mich warten lässt.

Du bist so empfindlich. – Ich empfinde dich als sensibel.

Musst du mich immer gleich überfallen, wenn ich nach Hause komme? – Ich fühle mich genervt, wenn du mich gleich überfällst, wenn ich nach Hause komme.

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