Aus Angst vor Enttäuschung vertrauen wir nicht!

Um die Verstrickung der letzten Schattenthemen vollkommen zu machen, nun Vertrauen & Enttäuschung. Zwei Gefühle, die schon stark ins Zentrum rückten. Wir tuen uns schwer zu entspannen, weil wir in Nichts vertrauen, das Bestand hat. Wir fürchten uns davor klare Grenzen zu setzen, weil wir die Gefühle der Enttäuschung und Ablehnung, aus Angst verlassen zu werden, nicht aushalten.

Vertrauen ist im Grunde schal, schon fast langweilig. Ein Grund warum wir es unterbewusst sogar sabotieren. Gefühle der Empörung, Wut, Trauer und Angst sind intensiv. Oft haben wir das Gefühl nicht wirklich zu leben, im Trott gefangen zu sein. Diese Gefühle sind wie Zucker, geben uns ein kurzes Hoch, um das Leben ein wenig zu spüren.

Vertrauen hingegen ist still, beständig und ruhig. Wir müssen nicht immer etwas tun, erst im rechten Moment. Im stillen Wasser erkennt man sich selbst, so auch in der Ruhe des Vertrauens. Vertrauen bedeutet die Kontrolle abzugeben. All diese beschriebenen Gefühle dringen dann an die Oberfläche. Ängste *wieder* enttäuscht zu werden, Kontrollverlust, Unzulänglichkeiten & Gesichtsverlust durch Untätigkeit, Prestigeverlust, weil wir scheinbar den täglichen Kampf aufgegeben haben.

Klares “Nein” vs Verlassen sein!

Ein mutiges “Nein” erfordert für viele von uns Überwindung. Warum ist es so schwer? Heutzutage handeln wir nicht mehr mit Waren, sondern Dienstleistungen. Der erste Handel findet in der Kindheit statt. Die Eltern fühlen sich oft gezwungen Vieles für ihre Kinder zu tun. Als Folge sind die Kinder gezwungen Vieles für ihre Eltern zu tun. Keiner hat das Gefühl die Wahl zu haben. Ein “Nein” als Kind zieht oft umfangreiche Konsequenzen nach sich. *Wenn du das nicht tust, dann mache ich jenes nicht mehr für dich.*

Ein Kind hat wenig Option das erwünschte anders als durch seine Eltern und vielleicht Großeltern, zu erlangen. Wir gehorchen also und dieses Gefühl nur etwas zu bekommen, wenn wir etwas Leidliches für jemand anderen tun, besteht fort. Außer man wurde schon früh zu einem Rebellen und die Zustimmung seiner Eltern lehnte man nach Außen hin ab, das wäre dann eine andere Baustelle. Im Job ist es ähnlich. Wir haben das Gefühl für das Geld leiden zu müssen. Es ist freilich ein verdecktes Gefühl und vielleicht verneinen wir es sogar.

Durch “Nein” eine klare Grenze zu ziehen, erfordert Kenntnis unserer Grenzen. Was wollen wir nicht? Was ist der wahre Grund, warum wir es nicht wollen? Was wollen wir wirklich? Meist sind wir durch alle Reize nur im Außen, wir verlieren unsere Selbstwahrnehmung, wir verlieren unser Selbst. Wissen nicht mehr, wer wir sind, wer die Anderen, was unsere Gedanken, Gefühle, Wünsche, was die der Anderen. Erst, wenn wir wieder zu uns selbst nach Hause kommen, fühlen wir uns wieder zu Hause. Ist es das, wonach wir gar in Süchten suchen?

Wer die Schuld hat, hat die Macht! Verantwortung vs Opfermentalität

Verantwortung über das eigene Leben zu übernehmen, doch nicht mehr. Das rechte bzw. mittlere 🙂 Maß zu finden, ist die Kunst. Das englische Wort responsibility erklärt es sehr schön. Die Fähigkeit zu reagieren (respond). Unsere Fähigkeit zu reagieren ist unendlich, doch unsere Fähigkeiten zu handeln sind begrenzt. 

Wir können auf die Sonne reagieren und auf die Liebe unseres Kilometer entfernten Partners. Doch mit unseren Händen berühren, eine Handlung, können wir die Sonne nicht. Wir verlieren also die Fähigkeit zu reagieren, übernehmen wir keine Verantwortung und schieben die Schuld nur ab. “Wer die Schuld hat, hat die macht.”, so sagt man.

Übernehmen wir nun zu viel Verantwortung, werden wir mit Bitterkeit belohnt. Für ein Kind Verantwortung zu übernehmen ist wundervoll, erforderlich. Doch für ein erwachsenes Kind selbiges zu tun, führt zu Zank, Ablehnung und Spaltung. Sind wir uns dessen bewusst, so blüht unser Leben und unsere Beziehungen auf. 

Warum ist Entspannung so schwer? Fortsetzung

Vertrauen will genährt werden. Interessanterweise wächst es, testet man es aus. Konträr dazu mit Zweifel, der wächst allerdings auch, wenn man ihn austestet. 🙂 Die tägliche Beschäftigung mit dem, worin wir unser Vertrauen legen, lässt einen entspannen. Gleich darauf grüßen dann andere Schatten. “Ich muss was tun. Ich muss Sinnvolles tun, kann nicht nur spielen. Ich muss mich vorbereiten, sollte das eintreten. Nur noch das Problem und diese Aufgabe. Das muss ich jetzt noch schnell machen.”

Definieren wir unser Selbstbild über Leistung, so fällt es schwer zu ruhen. In der Ruhe leistet man nichts Nachweisbares, obwohl uns da die produktivsten Ideen einfallen. 😉 Definieren wir uns über das, was wir für andere tun, so wollen wir immer zur Verfügung stehen, wiederum fällt Entspannung schwer. Dann ist da noch der Druck, Aufgaben (Probleme 😉 ) abzuschließen bevor wir uns entspannen können, selbst oder besonders, wenn sie beginnen zu harken. Vorbereitung aus Gründen der Angst, fällt in Teil 1 und wird durch Vertrauen langsam abgelößt.

Warum Entspannung so schwer ist!

Gerade jetzt haben Menschen massive Probleme sich zu entspannen. Warum kann ich mich nicht einfach entspannen? Das Problem fängt genau in dieser Frage an. In der Ablehnung des jetzigen Unvermögens es zu tun.

Entspannung braucht einen Fixpunkt. Der Muskel bestitzt z.B. den Knochen als Stabilität und trotz Entspannung ist eine Restspannung vorhanden. Stabilität ist in unserem Leben das Vertrauen. Wenn dieses Vertrauen außerhalb von uns ist, so kann es uns genommen werden. Vertrauen in Geld, die Arbeit oder Versicherungen zu legen, macht uns zudem kontrollierbar.

In der heutigen Zeit wird uns klar vor Augen geführt, alles was wir uns in der Materie geschaffen haben, ist vergänglich. Dies macht uns Angst, Angst die Kontrolle über unser so hart erarbeitetes Leben zu verlieren. Meist definieren wir uns über das, was wir erreicht und aufgebaut haben, bzw. über die Stellung, die wir innehaben. All dies löst sich langsam auf, den Job und die damit verbundenen Sicherheiten können morgen weg sein, unser Erspartes könnte durch Hyperinflation nichts mehr wert sein, Vertrauenspersonen werden sichtbar zu Betrügern, gute Gewohnheiten werden gebrochen, unser Glaube wird in Frage gestellt.

An das Drama gebunden!

Ob ich nun für etwas bin oder gegen etwas bin, ich bin noch immer daran gebunden. Ich dachte mir einst: *”Das will ich nicht, frei von allem sein, da fühle ich dann ja gar nichts mehr.”*

So viele Menschen sind gegen etwas. Beide Seiten sind gegen etwas, das sie fürchten. Dann gibt es jene, die für etwas sind, in die Zukunft schauen und sich freuen. Auch hier kippen sie leicht in die Angst und sind wieder gegen etwas. Doch beide Seiten sind Teil der *Aufführung*.

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