Das Leben – ein Spiel mit Cheats?

Die Sims mein erstes Spiel, an welches ich mich erinnere und mein Vetter gab es mir mit Cheat für unendlich Geld. Empire Earth genoss ich mit unendlich Ressourcen und schnellem Bauen. Bei der ersten Pokemon Version konnte ich das Auflevel-Item an der 7. Stelle vervielfältigen. Meiner Freude zu bauen und zu wachsen waren keine Grenzen gesetzt, ich musste mich nicht anstrengen, um das zu tun, was ich liebte.

Und doch sind alle Spiele gleich der Welt gestalt, in der wir leben. Sie vermitteln untergründig, es sei eine Mühsal. Egal, wie viel ich spiele, durch Meisterschaft komme ich kaum voran, es kostet immer elendig viel Zeit/Mühe. Umso weiter ich komme, desto mehr Zeit muss aufgewendet werden, um voran zu kommen.

Erfahrungen verstehen vs. verstehen um zu erfahren

Lange dachte ich immer, plante und dann plante ich weiter und handelte nur wenig. Ich verwandelte mich, integrierte Erkenntnisse und folgte vielen Meistern, doch vorallem Büchern. 🙂 Die Menschen und ihre ungefragten Ratschläge hatten mich früh enttäuscht. So entschied ich lieber selbst, was, wann und wieviel ich hören respektive lesen wollte. Auf eine Art ist es verkehrt. Verkehrt für mich, ich weiß nicht um die Erfahrungen anderer.

Dagegen 🙂 erfuhr ich immer wieder ein intuitives Wissen beim *Abschluss* eines Themas. Ich erzähle davon, ich spiele, ruhe und plötzlich weiß ich es. Dann, sowie jetzt, schreibe ich darüber. Während dem Erzählen und Schreiben erkenne ich weitere Details. Es ist soviel entspannter und leichter einfach im Vertrauen in meiner Dynamiken zu sein.

Still, frei und verloren

n meinem Leben herrscht Stille, wie der Schnee, der eine weiße Decke über alles breitet. Die Natur lehrt mich wieder den Zweifel ziehen zu lassen, im Vertrauen auf den nächsten Frühling zu sein. Die Kälte und Dunkelheit gehen tief, fördern Gefühle der Unzulänglichkeit und des Zwangs an die Oberfläche. Ich bin es satt alle Gefühle und Gedanken verstehen zu wollen.

Meinem Körper und seinen kleinen Unpässlichkeiten hinterherzulaufen und sie verstehen zu wollen. Satt nicht im Sinne von ablehnen, sondern dem Gefühl nach einer Mahlzeit. Ich habe mich lange genug damit beschäftigt, um zu wissen, es gibt immer einen Grund. Diesen verstehe ich allerdings am Ende des Erlebten und es ist mühselig es im Prozess zu versuchen.

Auch mich mit immer neuen Theorien und Systemen auseinanderzusetzen, hat sich als eine Ersatzbeschäftigung herausgestellt, um nichts “sinnloses”, wie z.B. spielen 🙂 , zu tun. So lichtete sich auch dieser Anker.

Wer hat das Spielen verboten?

Wer hat die Gleichheit über die Besonderheit erhoben? Jede Mutter findet ihr Kind besonders und wunderschön, kommt es jedoch in die Schule, hofft sie auf einmal keinen Ärger mit ihrem Kind zu haben. Sie hofft, ihr Kind möge umgänglich sein und sich möglichst gut einfügen. Wieviele gibt es wohl, die jauchzend rufen, “Mein Kind liebt die Natur mehr, als den Unterricht des Lehrers und sieht deshalb immer aus dem Fenster.”?

Ich strebte danach mich abzuheben, hervorzustechen, besonders zu sein und gleichzeitig führte es meist zu Problemen. In einer genormten Welt, werden die Genies bekämpft, verurteilt und erniedrigt. Warum nur? Das Besondere ist weder kontrollierbar noch vorhersehbar. Also passte ich mich an und versuchte mich mit massenproduzierten Gegenständen hervorzuheben.

So, als versuchte der eine Baum dem anderen aufs Blatt zu gleichen, um sich dann mit Girlanden zu schmücken. Ewiglich wollen die Menschen gesehen und anerkannt werden. Zeigen sie sich jedoch wahrhaftig, werden sie aufs Äußerste abgelehnt. Die Lüge wird leicht angenommen, die Wahrheit hingegen verurteilt und hinterfragt. Sage ich “Ja” fragt mich nie jemand: “Warum?”.

Wie wir uns um Kopf und Kragen reden!

Sanft zu kommunizieren ist eine Kunst und oft hat mich eine kämpferische Haltung zurückgeworfen. Mit Honig fängt man mehr Fliegen, als mit einem Eimer Gift und Galle. Ich liebte es zu diskutieren, bis zum Äußerstem. Doch obwohl ich meist gewann, änderte es nichts, die Menschen verharrten nur noch stärker auf ihrer Sichtweise. Ich sah der Menschen Probleme Lösung und sagte sie ihnen, darauf fingen die Menschen an mit mir zu streiten.

Du und Ich

Oft vertauschte ich die Perspektive. Ich sagte: “Du bist ungeduldig.”, eine negative Bewertung. Ich projiziere meine Gefühle, die ich gerade loswerden will, auf mein Gegenüber und will es dort bekämpfen. Im Normalfall tue ich dies, wenn mir die Nervosität meines Gegenübers auf den Geist geht oder ich ihm ungebeten helfen will. So eine Aussage hat bei mir fast immer zu einer Konfrontation oder bestenfalls Unverständnis geführt. Viel glatter und klarer wäre “Ich spüre deine Ungeduld.” bzw. “Ich spüre du bist ungeduldig.” Empfindet mein Gegenüber es nun anders, so war es nur meine Wahrnehmung. Ich setzte ein “Ich spüre… Ich fühle… Ich nehme wahr… Ich glaube…” Vor das “Du bist.”

Du nervst. – Ich fühle mich von dir getrieben.

Kannst du nicht einmal pünktlich sein? – Mich stört, dass du mich warten lässt.

Du bist so empfindlich. – Ich empfinde dich als sensibel.

Musst du mich immer gleich überfallen, wenn ich nach Hause komme? – Ich fühle mich genervt, wenn du mich gleich überfällst, wenn ich nach Hause komme.

Drama kriegt dich immer!

In einer Welt, in der das Tun von höchstem Wert ist, kann nur ein Notfall die Aufmerksamkeit der Menschen binden. Durch Tun definieren die Menschen ihren Wert. Was geschaffen wurde, erhält von den Menschen ansehen. Wer nichts bringt bzw. keine Leistung mehr bringt, ist für das System nichts wert.

Viele, ich möchte alle sagen, sind in meinem Umfeld vom Tun gestresst. Das wäre noch kein Problem, würden sie Freude daran haben. Erst vor Kurzem stellte ich fest, ich wetteiferte mit den Aufgaben meiner Freunde um Aufmerksamkeit. Schon früh entwickelte ich eine Taktik, ich erzählte Drama-Geschichten.

Notfälle waren natürlich wichtiger, wie jegliche Arbeit. Bis heute ist es das einzig mir Bekannte, was die Aufmerksamkeit von Arbeitswütigen Menschen immer erweckt. Purer Instinkt, wie Hirnforscher sagen würden, Gefahren haben immer Priorität.

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