Oh, die Freiheit und die Ungewissheit!

Oh, die Freiheit, wie wir sie uns wünschen. Die Freiheit von unseren ewigen Gedanken, den Sorgen um finanzielle Sicherheit, was andere von uns halten, wie unser Partner reagieren wird, ob unsere Kinder sicher und zufrieden sind, wir heute wohl genug getan haben, wie wir unsere Träume erfüllen, den nächsten Tag schaffen. Frei von dieser ewigen […]

Warum wir Angst haben unser Gesicht zu zeigen!

Sosehr sehnen wir uns danach, gesehen zu werden. Wir wollen an-erkannt werden und doch fürchten wir uns davor uns zu zeigen. Der Widerstand kann ohne Gegendruck nicht bestehen. So erhalten sich die ältesten und stärksten Schatten selbst. Sehnsucht und Furcht geben ein gutes Gespann ab. Offenbaren wir nie unsere wahren Gedanken und Gefühle, werden wir für eine Täuschung gelobt. So fühlt sich auch die liebevollste Anerkennung schal und leer an. Wir glauben nicht liebenswürdig zu sein, wie wir sind.
Wenig verwunderlich, da wir Tag ein Tag aus immer hörten, wer wir sein sollten, was zu tun, was zu lassen ist. Beachtung bekamen wir durch Erfolge, nachdem wir etwas geleistet haben. Als wir laufen lernten oder trocken wurden, gab es eine Aufregung und massenhaft Beachtung. Doch ganz tief in uns schlummert der Wunsch, einfach zu sein. Gut zu sein, wie wir jetzt sind.
Es ist nicht die Furcht vor der Ablehnung, die uns davon abhält, uns zu zeigen. Es ist die Angst vor dem Unbekannten. Wie ein Kätzchen, welches das erste Mal die Welt erkundet. Nur, dass wir keine Mutter haben, zu der wir zurücklaufen können. Wir sind ja schon erwachsen, sowas ziemt sich nicht.
Bohren wir nach, kommen recht merkwürdige Aussagen an die Oberfläche. In meinem Fall, wollte ich mich erst zeigen, wenn ich genügend Geld habe. Denn dann ist es mir egal, was andere von mir halten, da meine Einkünfte und somit Sicherheiten, nicht von meiner Konformität abhängen. Wie sooft liegt der Weg zum Erfolg genau im Gegenteil. Nachdem ich finanziell erfolgreiche Menschen studiert hatte, stellte ich fest, sie scheren sich wenig, was andere von ihnen halten.

Weil wir Spannung vermeiden bleibt uns der Friede verwehrt.

Leere, Stille, sein, volle Akzeptanz, ausatmen, diese Gefühle kennen wir erst, nachdem wir aus einem Kampf siegreich hervorgegangen und stolz auf uns sind. Dies bedeutet im Umkehrschluss unseren Frieden an unsere Siege zu knüpfen. Erst die Arbeit, dann der Friede, könnte man sagen und die Arbeit endet bekanntlich nie.

Die Stille birgt ihre ganz eigenen Tücken. Wer einmal länger arbeitslos war oder in Stille meditierte, der kennt sie. Das Gefühl, alles tun zu können, aber im Moment nichts tun zu wollen bzw. nicht zu wissen, was man gerade tun möchte. Es ähnelt dem Kontrollverlust sehr, zwingt uns förmlich ins Vertrauen zu gehen. Besser, irgendetwas tun, als diese Spannung auszuhalten, die durch das Potenzial entsteht, das im Raum liegt.

Man könnte sagen, es gibt viel Materie im Universum, doch die Leere ist unendlich oder es gibt vieles zu wissen, doch die Unwissenheit ist unendlich. Das weiße Blatt Papier hält alle möglichen Zeichnungen in sich. Eine geschlossene Hand hält, was in ihr liegt, die offene die ganze Welt. So ist Leere, Stille und Frieden die Berührung mit der Unendlichkeit.

Aus Sehnsucht kommen wir nie an!

Es ist fast so, als würde alles uns davon abhalten wollen, in uns anzukommen. Jeden Tag gibt es noch soviel zu erreichen, zu werden und zu tun. Werbungen, Reklame, Zeitungen, Videos, Posts, Persönlichkeitsentwicklung, Mode, sie teilen uns mit noch nicht gut genug zu sein. Dass wir noch etwas werden müssen, um etwas zu sein. Im täglichen Leben verirren wir uns in den Aufgaben, selbst im Urlaub versuchen wir etwas zu erreichen. Obwohl wir uns immerzu anstrengen, erreichen wir die Karotte nie, die vor unserer Nase baumelt.

Dann, wenn ich genügend Geld habe, werde ich… Dann, wenn ich in Pension bin, werde ich… Dann, wenn mein Körper wieder gesund ist, werde ich… Leben in der Möglichkeit-Blase ist unmöglich. Das Leben steht für uns auf dem Kopf. Gesundheit, Geld und Freiheit sind Ergebnisse unseres Weges. Glücklich sein ist nicht das Ziel, es ist der Weg. Wir versuchen uns mit denselben Mitteln zu retten, die uns in Notlage brachten. Suchen danach uns noch mehr anzustrengen, die Not, das Leid, die Sucht zu besiegen.

Leid ist Widerstand gegen den Fluss des Lebens. Anders ausgedrückt, der Kampf, das krampfhafte Aufrechterhalten von etwas, das aufhörte zu funktionieren. Also die Angst loszulassen und weiterzufließen, körperlich, geistig, emotional, in Einstellung, Lebensweise, den Verhaltensregeln, bei Normen, Freunden, Bekannten und Berufen.

Aus Furcht vor Verletzung vergeben wir nicht!

Oft vergessen wir zu vergeben, tragen alten Ballast lange mit uns. All diese Gefühle der Schuld, Wut, Ungerechtigkeit, Rache gären in unserer Brust und schnüren uns die Kehle zu. Was ist also der Schatten, der uns davon abhält, mit einem Thema endlich abzuschließen?

*Vergebung befreit uns! Sie öffnet keinesfalls die Tür für neue Schmerzen.*

Die Natur gleicht alles auch, Leere wird gefüllt, das Niedere erhoben, das Hohe erniedrigt. Oft erscheint es anders, weil die Entwicklung über Jahrzehnte, Jahrhunderte und manchmal Jahrtausende andauert. Um eine Eigenschaft auszuleben, leben wir sie zuerst mit uns selbst. Ungeliebte oder traumatisierte Kinder werden zu Erwachsenen, die verletzen.

Ein übertriebener Kritiker kritisiert sich selbst am meisten, ein gewalttätiger Mensch verletzt sich selbst. Es ist schon Strafe, mit sich selbst leben zu müssen. Das Drama geht jedoch tiefer. Verletzt jemand andere, physisch oder verbal, so wird er auch selbst von anderen auf ähnliche Weise verletzt. Karma besagt, werden wir verletzt erhalten wir die Gelegenheit den anderen auch zu verletzen und danach erhält dieser die gleiche Gelegenheit.

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